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Satzfische aus Malente
Der Schnäpel
Der Schnäpel (Coregonus oxyrhynchus L.), ein Salmonide (Lachsartiger), gehört zur Gattung der Coregonen, d.h. Maränen, Felchen und Renken. Er kann über 50 cm lang und bis zu 2 kg schwer werden und ist an seiner ausgeprägten Nase und seiner Fettflosse leicht zuerkennen. Der Schnäpel ist ein anadromer Süßwasserfisch, der als Jungfisch die Flüsse hinab in die Küstengewässer der Nord- und Ostsee zieht. Zum Laichen kehrt er ähnlich wie der Lachs zurück.
Vor 100 Jahren wurden jährlich noch über 30.000 kg in den Unterläufen vom Rhein, Elbe, Weser, Ems und Eider gefangen. Größere Schnäpelbestände gab es auch in den Küstengewässern der Ostsee, wie in der Schlei, im Greifswalder Bodden und im Mündungsgebiet der Oder. Bis zu den 50er Jahren sind die Bestände jedoch rapide zurückgegangen oder gar ganz verschwunden.
Der Nordseeschnäpel galt bis vor einigen Jahren in der Bundesrepublik als ausgestorben. Einen Restbestand gab es nur noch in der Vidau, einem dänisch-deutschen Grenzfluß. Als Gründe für den Rückgang sind neben Überfischung hauptsächlich durch Eutrophierung der Gewässer bedingte sauerstoffreie Bodenzonen an den Laichplätzen zu nennen, die die Eientwicklung verhindern.
Seit 1987 führten meine Besatzmaßnahmen zur Wiedereinbürgerung, zunächst in Schleswig-Holstein, dann in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen.
Die erfolgreiche Wiedereinbürgerung des Nordseeschnäpels in der Bundesrepublik und die des Ostseeschnäpels in Schleswig-Holstein wurden mit einem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
>> Zur Geschichte der Wiedereinbürgerung: Der Nordseeschnäpel
Maränen
Maränen gehören ebenfalls zu den Coregonen. In Süddeutschland werden sie Felchen oder Renken genannt. Sie werden in Schleswig-Holstein über 50 cm lang und über 2 kg schwer. Im Dezember erfolgt im Kellersee und Eutinersee der Laichfischfang. Die Eierbrütung dauert bis März. Nach dem Schupf werden die Larven in die beleuchteten Netzgehege eingesetzt und bis 2 cm Länge vorgestreckt.
Hechte
Die von mir produzierten Hechtsetzlinge von 23 cm Länge dienen hauptsächlich der biologischen Gewässersanierung.
Im Mai bis Juni in die Gewässer eingesetzt richten sie den größtmöglichen Schaden unter den gerade geschlüpften Cyprinidenlarven (Brassen) an und werden dabei selbst schnell groß.
Aufzucht in Netzgehegen
Die Methode der Aufzucht in beleuchteten Netzgehegen wurde von mir 1979 in der Bundesrepublik eingeführt. Sie erlaubt es, mit einfachen Mitteln große Mengen von Satzfischen, ökonomisch und arbeitsextensiv zu produzieren. Man bedient sich hierbei untergetauchter, nachts beleuchteter Netzgehege, in die Fischlarven eingesetzt werden.
Viele Zooplankter werden durch Licht angelockt. Durch in jedem Gehege hängende Unterwasserlampen dringt Zooplankton nachts in die Gehege ein und kann von den Fischen gefressen werden. Dieses Verfahren ist so effektiv, daß nicht zugefüttert werden muß. Damit eignet sich diese Methode anders als die Teichaufzucht besonders für solche Fischarten bei denen das Eimaterial knapp ist.
Die Netzgehegeanlage liegt im Kellersee beim Fischereibetrieb Helmut Schwarten, Malente.
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